Republik Tuwa
Chindiktik Köl
 
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Chindiktik Köl
Auf den Spuren der mongolischen Postreiter
Zum Chindiktik Köl in das Herz von Tuwa

Heute rühr ich ausnahmsweise das Frühstück von Dima nicht an. Es gibt Kascha aus Mais, Zwiebeln, Knoblauch. Sehr gesund wird mir versichert. Ich nehme lieber Kekse.
Wir befahren den Bugusun Pass bis auf 2.640m
Dann sind wir im Ubsunuur Becken. Das Ubsunuur-Becken befindet sich im Süden der russischen Republik Tuwa. Und zieht sich bis in den Nordwesten der Mongolei. Es ist ein grenzüberschreitendes
Naturschutzgebiet und gilt als UNESCO Welterbe. In diesem Becken läuft der südlichste Teil der Taiga mit dem nördlichsten Teil der Wüste zusammen. Die Landschaft ist von Steppe und Wüste geprägt. Hier
ist eine große Artenvielfalt von Süß- und Salzwasser, Laub-, Nadel- und Auwäldern sowie Restgletschern und Gletscherseen vorzufinden. Es ist eines der größten intakten Wasserscheiden in
Zentralasien und verfügt über knapp 40 000 archäologische Stätten, in denen die Geschichte der Nomadenstämme, die durch die Steppe zogen, erforscht wird. In einem Kalenderjahr können die
Temperaturen bis zu 100 Grad zwischen Kalt und Warm schwanken. Trotzdem nennen über 100 Vogelarten, der vom Aussterben bedrohte Schneeleopard, die Wildschafe namens Argali sowie der
asiatische Steinbock (Wildziege) dieses Gebiet ihr Zuhause.
Heute sind wir auf der tuwinischen Seite. Die mongolische Seite des Beckens werde ich später
besuchen Dazu wird ein Umweg erforderlich sein. Einen Grenzübergang Tuwa / Mongolei gibt es weit und breit nicht. Dazu müssen wir zurück in die Republik Altai nach Taschanta.
Für das Grenzgebiet zwischen Tuwa und der Mongolei brauchen wir eine spezielle Genehmigung. Auf der Passhöhe liegt ein Schild in kyrillischer Schrift:“ Grenzgebiet. Einfahrt nur mit Genehmigung“. Aber
dafür interessiert sich hier niemand. Weit und breit sehen wir keine Menschen. Nur eine alte, verlassene sowjetische Grenzstation macht darauf aufmerksam das hier Grenzgebiet ist.
Wir durchqueren die Mongun Taiga und sehen schon in der Ferme den schneebedeckten Mongun Taiga Berg (3.976m).Er ist der höchste Berg von Tuwa.
Plötzlich klappert es . Wir stellen fst, dass wir am hinteren Rad 3 Radmuttern verloren haben.Beim Wekstattbesuch vor 2 Tagen sind sie wohl nicht richtig angezogen worden. Also : Zu Fuß die ganze
Strecke zurück marschieren und die Teile fder Piste suchen. Glück gehabt : Noch vor dem Pass haben wir sie gefunden!! Aufgeschraubt…und weiter geht es.
Vor uns liegt der Ak Köl, ein Salzsee. In Ur Zeiten war das ganze Ubsunuur Becken einmal ein Meer. Daher die vielen salzhaltigen Seen. In einer Höhe von 2.306m bietet sich ein schönes Panorama und in
weiter Ferne ist ein Hirte mit einer Yak Herde zu sehen. Dann kreuzt eine gr0ße Pferdeherde aus ca.80 Tieren unseren Weg.
Es folgt eine abenteuerliche Fahrt über einen reißenden Fluss. Eine Brücke aus Baumstämmen muss überquert werden. Die Ritzen zwischen den Stämmen sind liebevoll mit Steinen ausgekleidet. Nicht nur wegen der Fotos steigen wir sicherheitshalber aus.
Aus der ferne prescht ein Reiter heran. Er heißt auf tuwinisch „Schütze“ und ist als einsamer Murmeltierjäger unterwegs. Schön, dass wir uns kennenlernen. Er spendiert einen tuwinischen,

undefinierbaren Schnaps aus seiner Satteltasche und wir Schokolade und Studentenfutter.
Danach erreichen wir den Heiligen See der Tuwiner, den Chindiktik See auf 2.300m. Jetzt sind wir im Herzen von Tuwa angekommen.
Am Rande des Sees bauen wir - nur beobachtet von einem Adler - unser Zelt auf. Ein starker Wind zieht auf und es fängt heftig an zu regnen. Jetzt schnell ins Zelt und in den warmen Schlafsack. In der kalten Nacht werden die Regentropfen auf dem Zeltdach zu kleinen Eisklumpen gefrieren.