Wir sind nun am bedeutendsten und historisch wichtigsten Ort des Landes. Im 10. Jahrhundert gründete hier die turkstämmigen Karachaniden ihre nördliche Hauptstadt Balasagun. Als berühmtester Sohn der
ehemaligen Stadt gilt Jusup Balasaguni. Er wurde 1021 in Balasagun geboren. Als Poet und Gelehrter verfasste er das erste turksprachige Buch das sogenannte Kutadgu Bilig, das vollständig erhalten blieb.
Ein kleines Museum ist hier in einer Jurte untergebracht. Ruinen einiger Mausoleen, kreisförmige Mauern, die wahrscheinlich zu einem Palast gehörten werden ausgegraben. Das wichtigste architektonische
Denkmal des gesamten Landes ist das berühmte Minarett von Burana, das sich sehr pitoresk und von weithin sichtbar über die Ebene erhebt. Der Turm ist außen mit gebrannten Ziegeln bedeckt, die in
mehreren Reihen als geometrische Bänder angeordnet sind. Ursprünglich 45 Meter hoch heute nur noch 22 Meter hoch, bei einem Erdbeben brach der obere Teil einfach ab. Wir besteigen den Turm natürlich
und haben einen tollen Überblick über die Ebene. Da es heiß ist, quälen wir uns noch auf das nächste Feld, weitere Ausgrabungen aber auch einige Dutzend sehr eindrucksvoller Steinfiguren, sogenannte
Balbals. Sie stammen aus der Kirgisischen Kette und sind etwa 1500 Jahre alt. Wahrscheinlich wurden mit ihnen verstorbene Herrscherpersönlichkeiten geehrt.