Sibirien

Kolyma
 
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Kolyma

Die heutige Nacht haben wir in den Dorf Kyubyume verbracht . Zum Frühstück hat uns Wladimir Rührei gemacht. Triefend vor Fett. Ich habe es mit Blick auf die Fahrt durch das“Nirgendwo“ und die sibirischen
Toiletten in der Kälte und im Freien sicherheitshalber nicht angerührt. Es hat die Nacht geschneit. Im leichten Schneeschauer geht die Fahrt los. Tagesziel ist Ust-Nera. Zunächst geht auf der Oimijakon Trasse von
Tomtor Richtung Kolyma Magistrale. Vor uns hat Gottseidank ein LKW schon eine Spur im Schnee gezogen. Die eisige Fahrbahn verlangt höchste Konzentration. Der Fahrer eines Kohle LKW hatte dies nicht. Der LKW
ist vor uns ist die Böschung herunter geschlittert. Vorbei geht es an „Geisterdörfern“. Die Bevölkerung ist nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion weggezogen. Wir sehen stundenlang keine Menschen nur
verschneite Wälder und nochmals Wälder. Als wir die Kolyma Trasse erreichen wird erst einmal getankt. Im Café Kuba - einer Fernfahrer Gaststätte - wird zu Mittag gegessen. Weiter geht es auf der Straße der
Knochen. Die Straße ist eine Eisbahn. Keine Leitplanken. Es geht direkt in die Tiefe. Wir überqueren das Tas- Kystabyt Gebirge. Vorbei an LKW, die die Steigung nicht hoch kommen. Hektisch ziehen die Fahrer Ketten
auf. Auf der Höhe des Olchansky Pass auf 1.170m stehen mehrere LKW. Wegen der vereisten Straßen geht es für sie nicht weiter. Mit den Fahrern versuchen wir ins Gespräch zu kommen. Am frühen Abend erreichen
wir Ust - Nera, eine Siedlung städtischen Typs im Tscherskigebirge an der Mündung der Nera in den Mittelläufer der Indigirka. Das Klima ist hochkontinental und gehört mit zu den kältesten Gebieten in
Sibirien. Der Ort entstand im Zusammenhang mit dem Goldabbau an der Kolyma und Indigirka in den 1930er Jahren. Zu frühen Sowjetzeiten war es eines der Zentren des GULAG in diesem Teil Sibiriens.
Übernachtung in Ust - Nera