Wir stehen vor dem Palau de la Musica Catalana - Palast der katalanischen Musik. Ein Konzertsaal in Barcelona. Er wurde vom katalanischen Architekten Lluis Domenech einem der wichtigsten
Repräsentanten des Modernisme, geplant und entworfen. Der Bau dauerte von 1905 bis 1908. Finanziert wurde er von katalanischen Textilindustriellen und Musikliebhabern - wie 60 Jahre zuvor schon das Gran
Teatre del Liceu für Oper und Ballett. Unter anderem Alban Bergs Violinkonzert wurde hier in 1936 ruaufgeführt. Das Gebäude war ursprünglich als Sitz des katalanischen Volkschors Orfeo Catala gedacht
- eine Funktion, die es bis heute erfüllt. Deshalb war die Akustik des Konzertsaals auch ausschließlich auf ein optimales Klangbild für Chormusik ausgerichtet. Da mittlerweile auch klassische Instrumental-
und sogar Pop- und Rockkonzerte im Palau stattfinden, musste an der Akustik des Saals gefeilt werden. Eine der dafür herangezogenen Maßnahmen war es, die originale Holzbestuhlung im Parkett und auf den
Rängen durch Sitze mit schallschluckender Sitzunterseite zu ersetzen. Der Entwurf Domenechs zeichnet sich durch großes Können und Originalität aus. In seinem Äußeren mischen sich bildhauerische
Elemente, die sich auf die Musik beziehen, mit Elementen der Architektur des Barock. Im Inneren bezog der Architekt auch außergewöhnliche Baumaterialien wie Keramik und Glas ein. Ein Teil der Skulpturen
im Innenraum wurden von Pablo Gargallo gestaltet. Saal und Bühne bilden eine harmonische Einheit. Die Bühne wird im oberen Bereich von Orgelpfeifen beherrscht. Der Palau de la Musica Catalana wurde
1971 zum Monumento Nacional erklärt. Aus diesem Anlass wurde eine gründliche Restaurierung durchgeführt. 1983 und 2004 wurde der Bau erweitert und modernisiert.