Wir sind im Topkapi Palast - selbstverständlich haben wir auch eine Eintrittskarte für den zweiten Hof des Palastes in dem sich der Harem befindet. Außer dem Sultan und seine Söhne durfte kein Mann diese
Räumlichkeiten betreten - wir sind dabei. Eigentliche Herrscherin im Harem aber war die Valide Sultan, die Sultansmutter. Im Bewusstsein und in der Vorstellung der Europäer sind der Harem als Ort und der
Harem als Ansammlung von Frauen abhängig von den Phantasien und Mythen, die sich um den Harem der osmanischen Sultane ranken. Unser Reiseleiter erklärt - der Harem ist eine Ausbildungsstätte für
Frauen - sie werden erzogen - sie werden geschult und ausgebildet. Es finden sich 300 Räume, die für den Harem von manchmal mehr als 800 Frauen bereitstanden. Doch war der Harem vom 16. bis ins 19.
Jahrhundert nicht nur ein Ort des von Regeln bestimmten sexuellen Vergnügens für den Sultan, sondern mehr noch ein Ort der dynastischen Reproduktion und damit ein Ort der Familien. Im Harem des Sultans
herrschte eine strenge Hierarchie. An der Spitze stand die Sultans Mutter, nach ihr folgten die Prinzessinnen osmanischen Geblüts, dann kam die erste Hauptfrau, die Mutter von Kindern des Sultans -
danach die Favoritinnen. Wir sind wieder mal beeindruckt von der Schönheit der Gebäude und der wunderbaren Kacheln und Fliesen. Eine wahre Augenweide.