Hier
besuchen wir das gößte Barockschloss Westfalens. Es ist von 1703
- 1733 von Gottfried Laurenz Pictorius und Johann Conrad Schlaun für den
Fürstbischof von Münster, Friedrich Christian von Plettenberg erbaut
worden. Das Schloss Nordkirchen ist kein Museum. Es gehört mit seinen 70
ha großen Schlosspark dem Land Nordrhein-Westfalen und beherbergt seit
dem die Fachhochschule für Finanzen.
Hier
studieren und wohnen Studenten, die für den gehobenen Dienst der Finanzverwaltung
des Landes Nordrhein-Westfalen ausbebildet werden. Alle Gebäude sind voll
genutzt. Führungen finden täglich statt, aber es sind nicht alle Räumlichkeiten
zu besichtigen. Hier ein wundervoller Blick auf den Schlossgarten aus dem Schloss.
Wie ein Schlossherr fühlt man sich, wenn man diesen Blick vom Balkon dieses
sehr schönen Schlosses geniesen darf.
Die
Wasserburgen gelten als die Perlen des Münsterlandes. eine der schönsten
in dieser Gegend ist das Wasserschloss Nordkirchen. Das barocke Schloss ist
das größte seiner Art und wurde von der Unesco als Gesamtkunstwerk
von internationalem Rang für besonders schutzwürdig erklärt.
Besonders grosszügig angelegt wurde der barocke Schlosspark - so begründet
sich dann auch der Hinweis auf das west-
fälische
Versailles. Wunderschöne Statuen zieren den Garten mit einem riesigen See.
Ob Neptun oder andere Schönheiten. Der Park ist mit viel Liebe und Sorgfalt
angelegt. Die Burgen und Schlösser wurden vom späten Mittelalter bis
zum Ersten Weltkrieg oft vier- bis fünfmal umgestaltet und dem aktuellen
Stil beziehungsweise dem, was ihre Besitzer für modern hielten, angepasst.
Deswegen ist kaum eines der Münsterländer Wasserschlosser stilrein
- und nur wenige sind Abbild der Kunstsinnigkeit ihrer Erbauer.
Wunderschöne
Stuckdecken, gut erhaltene Möbel und ein besonders schönes Stück
- ein Harmonium zieren die Innenräume, die von den Studenten genutzt werden.
Der westfälische Adel lebte fernab von den Kulturmetropolen Europas. Die
Renaissance, die im 16. Jahrhundert von Italien aus den Süden Deutschlands
eroberte und über Mittler wie die Weserrenaissance auch Westfalen erreichte,
hatte im Münster-
and
nur wenig Möglichkeiten, Fuß zu fassen. Kaum war sie hier angekommen,
begann schon der 30. jährige Krieg, der die Menschen an anderes denken
ließ als an Kunst und Architektur. Nach dem Frie-densschluss 1648 allerdings
setzte eine überbordende Bautätigkeit ein. Architekten, Maler, Bildhauer
und Stukkateure hatten im Münsterland alle Hände voll zu tun. Doch
auch im Barock war der druch-schnittliche Landadlige Westfalens nicht gebildet
und wltläufig genug, um als Mäzen wesentliche künst-lerische
Impulse geben zu können. So erklärt es sich, dass es im Münsterland
nur wenige berühmte Baumeister und Bauherren gab.