Es
ist einer Vehde zu verdanken, dass sich der münsterische Fürstenbischof
im Sommer 1271 entschloss, eine Burg bei Lüdinghausen errichten zu lassen.
Auf einem Unterbau aus Pfählen entstand so eine wehrhafte Verteidigungsanlage
mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden auf separaten Inseln inmitten eines ausgedehnten
Gräften-
Systems.
Die trutzige Rundburg mit Zugbrücke, Schießschaften und Wehrgängen
bildete die letzte Verteidigungs-bastion. 250 Jahre lang widerstand die Burg
so allen Übergriffen. 1521 fiel jedoch ein Teil der Gebäude der Haupt-burg
einem Feuer zum Opfer. Der Wiederaufbau auf den mittelalterlichen Fundamenten
erfolgte im Stil der Renais-sance. Zwar blieb der wehrhafte Charakter der Burg
erhalten, die Ausgestaltung der Räume und der Anbau eines prachtvollen
Saales spiegelten jedoch das Bedürfnis nach mehr Lebensqualität.