Der Stephansdom
in Passau ist die Mutterkirche des Donau-Ostens. Bereits um das Jahr
450 ist eine Kirche in der spätantiken Stadt Batavis bezeugt. Die
Bischofskirche wird urkundlich erstmals 730 er-wähnt und ist seit
739 Kathedrale der Diözese. Bis zum heutigen Baubestand können
fünf weitere Perio-den unterschieden werden: Die agilolfingische
Bischofskirche um 720, der frühgotische Dom, erbaut zwi-schen 1280
und 1325, der spätgotische Ostteil (1407-1560) und der barocke
Neubau, errichtet zwischen 1668 und 1693. Der Stadtbrand von 1662 hat
von den ersten vier Bauperioden keine sichtbaren Spuren hinterlassen.
Erhalten blieb im Außenbau der spätgotische Ostteil.
Mit dem barocken
Wiederaufbau unter Einbeziehung der verbliebenen gotischen Teile wurde
der italien-ische Meister Carlo Lurago beauftragt. Die gesamte Innenausstattung
mit ihrem üppigen Stuckwerk und den Altaraufbauten des italienischen
Hochbarocks war Giovanni Battista Carlone übertragen worden. Die
Fresken schuf Carpoforo Tencalla. Es entstand der größte
barocke Kircheninnenraum nördlich der Alpen und die bedeutendste
Barockkirche italienischer Prägung auf deutschem Boden. Die Passauer
Domde-koration sollte für Jahrzehnte richtungsweisend für
den donauländischen Kunstraum vor den Alpen wer-den.
Die vergoldete
Kanzel, ein Prachtwerk, ist 1726 in Wien entstanden. Für die zehn
Seitenaltäre malten bedeutende deutsche Künstler jener Zeit
die Altarblätter. Den Prospekt der großen Domorgel, mit ihren
fünf Orgelwerken die größte Domorgel der Welt, schuf
J.M. Götz.
Den modernen Hochaltar,
die Steinigung des Kirchenpatrons Stephanus, schuf 1952 der Münchener
Bildhauer Prof. Josef Henselmann, wie auch den Volksaltar (1961). In
den Jahren 1972-80 erfolgte eine grundlegende Renovierung des Innenraumes
mit moderner Gestaltung des Presbyteriums. Der gotische Chorbau wird
seit 1928 von einer staatlichen Dombauhütte restauriert
Mit den 17774 Pfeifen
und ihren 233 Registern gilt die Orgel im Passauer Stephansdom als größte
kath-olische Kirchenorgel der Welt. Die Gesamtanlage der fünf Orgelwerke,
die von einem Hauptspieltisch aus gemeinsam gespielt werden können,
gilt als technisches Wunderwerk. Für Besucher aus der gan-zen Welt
ist die Domorgel ein "Muss" beim Aufenthalt in der Dreiflüssestadt.
Am 2. Mai beginnt die Sai-son der Orgelkonzerte. Jeden Werktag um 12.00
Uhr und jeden Donnerstag um 19.30 Uhr finden sie statt |