Wir sind in Mandalais Süden unterwegs. Unweit von Amarapura liegt das bedeutendste Heiligtum Mandalays mit der am meisten verehrten Buddhafigur. Wir sind ganz nah dran, denn wir dürfen bis in das Allerheiligste vordringen. Im Zentrum der Pagode - einige Treppen rauf - thront der sagenum-
wobene Große Weise, der goldbeladene Mahamuni-Buddha. Es sind immer viele Gläubige vor Ort und beladen die Statue ständig weiter mit Blattgold. Auch wir kleben und beteiligen uns. Der Legende nach hat Buddha den damaligen König mit den vier edlen Wahrheiten vertraut gemacht. Als der Abschied
kam, bat ihn der König, ein Abbild seiner Erscheinung zurückzulassen. Buddha willigte ein und setzte sich meditierend unter einen Baum. Der Götterkönig Sakka selbst schuf in einer Nacht diese Statue des Mahamuni. Das Kunstwerd gefiel Buddha so sehr, dass er der Figur seinen Odem einhauchte und
prophezeite, das diese Statue genauso lange existieren werde wie seine Lehre. Die langen Hallen der Pagode sind vollgestopft mit Verkaufsständen. Wir haben den Anschein, hier auf einem Basar zu sein. Es soll doch der heiligste Ort des Landes sein?. Vor dem Heiligtum hocken die Pilger dicht gedrängt. Vorn die
Männer, die Frauen dürfen nur mit etwas Abstand teilnehmen. Das Innere des Tempels dürfen Frauen überhaupt nicht betreten. Dies ist nur uns Männern vorbehalten. Wir spüren die Heiligkeit dieses Ortes. Wir schauen in die frommen Gesichter der Burmesen. Wir hören ständige Gebete. Es ist schon schön, das wir
Fotos machen dürfen und auch das allerheiligste Zentrum betreten dürfen. Ein Erlebnis, das nicht selbst-verständlich ist. Draußen finden wir weitere schöne Pagoden, die sich herrlich im Sonnenlicht und in einem kleinen See spiegeln.