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Tuwa
Auf den Spuren der mongolischen Postreiter
Tuwa
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Ich bin jetzt in der Republik Tuwa, eine zur Russischen Föderation gehörende autonome Republik im südlichen Teil von Sibirien. |
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Tuwa liegt an der nordwestlichen Grenze der Mongolei und ist eingerahmt von den Gebirgen Westlicher Sajan im Norden, Tannu-ola im Süden und dem Altai im Westen. Wichtigster Fluss ist der Jenissei, |
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dessen rechter Quellfluss Großer Jenissei in der Republik entspringt. Das Klima ist kontinental. Die Durchschnittstemperaturen im Januar betragen −45 °C bis −28 °C. Die durchschnittliche Temperatur |
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im Juli beträgt um die 20 °C, oft ist es sehr heiß bis um 30 °C herum. Es regnet sehr selten im Sommer und schneit nur wenig im Winter. In Tuwa gibt es ca. 300 Sonnentage im Jahr. Die ebenen Steppen von |
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Tuwa liegen auf 520–1200 m über NN. Der höchste Berg ist der Mongun-Taiga mit 3976 m über dem Meeresspiegel. Es gibt etwa 6700 größere und kleinere Seen. Die meisten liegen im Todscha-Becken. |
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Die Tuwiner sind ein Turkvolk und stellen die Mehrheitsbevölkerung in der Republik. Die Tuwiner bekennen sich überwiegend zum Buddhismus, genauer zum Tibetischen Buddhismus, daneben gibt es in Tuwa auch viele altgläubige orthodoxe Christen. |
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Vergeblich hatte ich über Tuwa im Vorfeld meiner Reise Kartenmaterial und Reisführer versucht zu besorgen. Es gibt schlichtweg nichts. Bei meinen Recherche bin ich auf ein Buch von S. Weinshtein |
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gestoßen, das mich inspiriert hat. In einer fesselnden Mischung aus Reisebeschreibung und Ethnographie stellt der prominente russische Forscher und Autor Sew'jan Weinshtein Leben, Denken |
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und Fühlen eines uns nahezu unbekannten Volkes vor. Die kleine Republik Tuwa im geographischen Zentrum Asiens, bei uns allenfalls assoziiert mit dem ungewöhnlichen Kehlgesang seiner Musiker und |
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den Erzählungen von Galsan Tschinag, führt bis heute ein unverdientes Schattendasein .Eine Reise dorthin lohnt sich. |
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Am Morgen sind die Regentropfen auf dem Zeltdach zu kleinen Eisklumpen gefroren. Dann kommt die Sonne heraus und es gibt Bratkartoffel mit Spiegelei und Salzgurke zum Frühstück. Da lacht das Herz!! |
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Zumal der heilige „Silbersee“ sich jetzt im schönsten morgentlichem Licht präsentiert. Die Mongun Taiga Bergkette strahlt mit seinen schneebedeckten Gipfeln in der Ferne. Die morgentliche Wäsche im |
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salzhaltigen See beschränkt sich auf das Nötigste. |
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An den Stallungen einer Winterweide machen wir Rast. Eine riesige Schafherde kommt uns entgegen. Mit dem Hirten versuche ich ins Gespräch zu kommen. Der Tuwiner ist sehr wortkarg unsere |
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Kommunikation kommt nicht so richtig in Gang. Wir teilen uns eine Tafel Schokolade und ziehen dann weiter. |
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Wir fahren am Ak Köl (Weißer See) sowie mehreren kleinen Salzseen vorbei, durchqueren die Mongun Taiga und fahren wieder dem Bugusun Tal entlang. Mehrfach durchqueren wir Flüsse und Bäche. |
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Unser Nachtlager schlagen wir in einem Waldstück auf. Wieder regnet es heute Nacht. Obwohl es am frühen Morgen noch frisch und bedeckt ist, wage ich eine Ganzkörperwäsche im kalten Fluss. Das wirkt |
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wie eine Kneipp Kur. Danach wird die Unterwäsche gewaschen. |
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Zurück im Dorf Kosch Agatsch kaufen wir Verpflegung für die nächsten Tage. Dann entschließen wir uns noch heute über die Grenze zu fahren. In der Mongolei ist Feiertag und daher nur mit geringen Wartezeiten zu rechnen. |
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Die Grenze wird bei Taschanta überquert. Einem der wenigen Grenzen an denen Ausländer in die Mongolei ausreisen dürfen. Taschanta ist ein Gebirgsdorf im russischen Teil des Altai. Der Ort hat |
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regionale Bedeutung als Grenzort und Station an der Fernstraße R256. Diese auch Tschuiski trakt genannte Straße erschließt die nördlichen Teile des russischen und mongolischen Altai und folgt der |
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Route eines alten Weges auf dem früher der Tee aus China nach Russland gebracht wurde.
Beim Zoll in Russland geht alles schleppend voran. Wir müssen alles auspacken. Besonders für meine |
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Reiseapotheke interessiert man sich. Anschließend in der Mongolei ist das mit dem Zoll unkompliziert. Der Zöllner sagt mir, ein Blick in meine Augen genügt um zu wissen, dass ich nur ehrliche Absichten |
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habe. Danke!!! |