Wir besuchen heute Harman - Honigberg - Auf dem Plan steht die gut erhaltene Kirchenburg. Honigberg liegt im Burzenland in Siebenbürgen - etwa 12 km nordöstlich von Brasov - Kronstadt entfernt. Der
ungarische König Andreas II verlieh 1211 das Burzenland dem Deutschen Ritterorden, der sich hier niederließ, Burgen baute, deutsche Siedler ins Land brachte und Dörfer gründete, darunter auch Honig-
berg. Kurze zeit wurde der Orden jedoch wieder vertrieben, allerdings blieben die deutschen Siedlungen bestehen. Im Jahre 2009 lebten noch 111 Mitglieder der evangelischen Gemeinde in Siebenbürgen
Sachsen. Eine beeindruckende Kirchenburg findet sich hier. Die Kirche wurde 1280 errichtet. Eine interessante Eigentümlichkeit der Kirche bilden die Vorratskammern, die sich wie Schwalbennester unter
der Traufe an das Mittelschiff schmiegen. Der Glockenturm mit seinen acht Geschossen befindet sich im Westteil des Mittelschiffes und wird von den beiden Seitenschiffen flankiert. Die Kirchenburg ist riesig.
Mit einer Ausdehnung von über 14000 Quadratmetern und einem Umfang von 430 m ist sie eine der größten Kirchenburgen Siebenbürgens. Der dreifache Mauergürtel um die Kirche ist ungefähr kreisrund.
Der innere Ring ist 12 m hoch und an der Basis 4 m stark. Sieben Türme stehen in der Ringmauer. Wir besichtigen die riesige Kirche natürlich auch von Innen .Eine Besonderheit sind die Frauenbänke von
1753 im Mittelschiff. Sie sind aus Taenstämmen ohne Lehne gezimmert und waren für die verheirateten Frauen bestimmt, die sich ihrer Tracht wegen nicht anlehnen konnten.
Den Barockaltar von 1787
fertigten der Bildhauer Franz Eberhard und der aus Kronstadt stammende Maler Mohr.
Die hölzerne Kanzel( Ende 18. Jh.) ist freischwebend an der Nordostecke des Langhauses vor dem Triumphbogen
angebracht und von der Sakristei aus zugänglich.
Das neugotische kelchförmige Taufbecken wurde 1899 aus Gips gegossen und stammt aus der Kunststeinfabrik Ernst March in Charlottenburg/ Berlin.