Die Lüneburger Heide

Naturschutzgebiet Lüneburger Heide

Rings um den Wilseder Berg liegen die größten zusammenhängenden Heideflächen Eurpoas. Sie wur-den schon 1921 unter Schutz gestellt und sind damit das älteste Naturschutzgebiet Deutschlands. Im 20000 ha großen Naturpark ist jeglicher Kraftfahrzeugverkehr verbannt. Ausgangspunkte für Wanderun-gen, Rad- oder Kutschfahrten sind Undeloh, Döhle, Nieder- und Oberhaverbeck. Die Heide ist eine durch Menschen geschaffene Sekundärlandschaft, deren Primärvegetation aus einem lichten Eichen-Hainbu-chen- Wald bestand. Jedoch schon im Übergang von der Stein und Broncezeit begann man den natür-lichen Wald zu roden, um Ackerland sowie Bau- und Brennholz zu gewinne. Auf den nährstoffarmen Bo-den gelangte viel Licht, und so konnte sich die Heide ausamen. Die entstehenden Heideflächen wurden mit Schnucken beweidet und "geplaggt", d. h. die Pflanzendecke wurde mitsamt der Humusschicht mit speziellen Hacken abgezogen und als Einstreu in die Ställe gebracht, um versetzt mit Schafkot als na-türlicher Dünger auf die Felder zu gelangen. Weiterhin wurde die Imkerei betrieben. Durch die Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts aufkommenden Kunstdünger wurde das "Plaggen" der Heide überflüssig, und die nun brachliegenden Heideflächen wurden aufgeforstet oder bewaldeten sich wieder durch natürlichen Samenanflug. Um ein völliges Verschwinden der Heidelandschaft zu verhindern, wurde sie 1921 unter Naturschutz gestellt.

Heidehonig In den Monaten Juli bis August bringen Wanderimker alljährlich ca. 12000 Bienenvölker zur Heideblüte in das Gebiet. Aus Körben überwiegend jedoch aus Kästen, die in sogenannten Bienenzäu-nen untergebracht sind, sammeln die Bienen den Heidehonig, eine begehrte Spezialität.
Heidschnucken Die graue, gehörnte Heidschnucke zählt zu der kleinsten deutschen Schafrasse. Die anspruchslosen und widerstandsfähigen Tiere sind mit den Mufflons verwandt und stammen von den Bergschafen Korsikas und Sardiniens ab. Sowohl männliche als auch weibliche Tiere sind gehörnt. Die Lämmer werden mit einem schwarz gelockten, persianerähnlichen Fell geboren, das sich im ersten Jahr braun färbt, um danach die typische Graufärbung anzunehmen. Im Naturschutzgebiet weiden heute sieben Herden mit ca. 2000 Muttertieren und ebensovielen Lämmern. Sie sind die Landschaftspfleger der Heideflächen, denn nur durch regelmäßígen Verbiss kann sich die Heide ständig verjüngen.

Wilsede Heimatmuseum "Dat old Huus"

Dieses Heidemuseum mit der typischen Einrichtung eines Heide-Bauernhofes zeigt, wie man bis zum Ersten Weltkrieg in den stillen Heidedürfern wohnte und arbeitete. Im Obergeschoss gibt es eine Vor- und Frühgeschichtliche Sammlung.

Wilseder Berg

Der Wilseder Berg ist mit 169,2 m die höchste Erhebung Nordwestdeutschlands. Von hier haben Sie einen schönen Blick über das ganze Naturschutzgebiet. Carl Friedrich Gauß machte hier seine kartographisch-en Vermessungen. Schauen Sie doch einmal auf einen Zehnmarkschein: auf der Rückseite ist Wilsede auf der rechten unteren Ecke als Vermessungspunkt abgebildet. Allerdings brauchen Sie eine Lupe um das zu erkennen.