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Aktru Tal
Auf den Spuren der mongolischen Postreiter
Durch das Tschulyschman Tal bis zum Aktru Tal
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Nach einer morgentlichen Wäsche im Fluss und einem Kascha Frühstück geht es dem Tschulyschman Fluss entlang durch das gleichnamige Tal. |
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Das Tal des Flusses Tschulyschman. Es war lange isoliert und ist erst seit kurzem, dank dem Bau der Autostraße am Bergpass Katu-Jaryk, erreichbar. Ein wenig besiedelter Ort in der Altairegion. Das Mikroklima ist unter dem Einfluß des Wassers des Teletskoe Sees milder. Die Canyon Sohle ist eine |
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flache Wiese, wo Pferdeherden grasen, daneben fließt der Tschulyschman. Von allen Seiten ist diese Gegend von den 2.000 Meter hohen Bergspitzen umgeben. |
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Wir fahren Richtung Aktru Tal. Zunächst geht es über den Katu Jarik Pass (1.300m). Vorbei an Pasyryk Gräber aus den Zeiten der Skyten. |
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Die Pasyryk-Stufe war die jüngere Stufe der skythischen Kultur im Altai und lässt sich in das 5.–3. Jh. v. Chr. datieren. Als Kurgan bezeichnet man einen großen, aus Erde und/oder Steinen aufgeschütteter kegelförmiger Grabhügel. Unter den Hinterlassenschaften der Pasyryk-Stufe stechen einige |
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Großkurgane hervor, deren Grabkammern im Permafrost konserviert wurden, wodurch sie einzigartige Rückschlüsse auf die Kultur der mittelasiatischen Reiternomadenkulturen der Eisenzeit liefern. Großkurgane zeigen einen sehr ähnlichen Aufbau: sie besaßen eine Steinaufschüttung mit einem |
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Durchmesser von bis zu 50 Meter; darunter befand sich in bis zu sieben Meter Tiefe eine in Blockbauweise gezimmerte Grabkammer. Dem Verstorbenen wurden die Eingeweide entfernt, anschließend wurde sein Körper einbalsamiert und in einem Baumsarg an der Südwand der |
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Grabkammer bestattet. Die oft beraubten Kammern enthielten eine Vielzahl an Beigaben: Mobiliar, Tongefäße, Beutel, Teppiche und sogar Musikinstrumente. |
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Solche Grabhügel werden uns auf der Reise noch öfter begegnen. Daher werde ich später noch mehr über das nomadische Reitervolk der Skythen zu berichten haben. |
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Wir erreichen den Ort Ulagan und reisen anschließend über den Ulagansk Pass (2.080m) zur gleichnamigen Hochebene. Wir fahren durch die Taiga und entlang der Waldgrenze. Wunderschöne Farben leuchten in Gold-Gelb, Rot und sattes Grün, wenn die Sonne auf die Büsche, Sträucher und |
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Bäume scheint. Vorbei geht es am See Usum Köl. Wir fahren durch das „Rote Tor“, eine Schlucht in der man in eine andere Welt des Altai gelangt: Bergtundra und Taiga. |
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Bei dem Dorf Aktasch geht es dann wieder auf den asphaltierten Tschulski Trakt, den wir bei Kurai dann wieder verlassen.
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Wir durchqueren die Kurai Steppe auf 1.700m. An der Südflanke des Kurai Kamm hat eine Länge von ungefähr 140 km und eine maximale Höhe von 3412 m. An der Südflanke erstreckt sich die Kurai-Steppe und weiter östlich die Tschuja-Steppe. An den Südhängen herrscht Kontinentalklima. An den |
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tieferen nördlichen Hanglagen gedeiht subalpine Flora und Lärchenwälder. Die Südhänge sind von einer Steppenlandschaft bedeckt.
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Wir erreichen das Aktru Tal bei Dunkelheit. Es ist schon spät ehe wir einen geeigneten Lagerplatz finden. Zelte werden unter Mithilfe von Taschenlampen aufgebaut.
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Währenddessen kocht uns Dima Junior Pelmeni. Diese schmackhaften Teigtaschen kommen ursprünglich aus Tatarstan und Sibirien. Sie werden in Wasser oder Brühe gekocht und mit Fleisch gefüllt. >Man bekommt sie entweder als Suppeneinlage oder als Hauptgericht. Heute zählen sie zu den |
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russischen Nationalgerichten. Der Teig der Pelmeni besteht aus Mehl, Salz, Wasser und Ei. Er wird auf verschiedene Weisen zu kleinen, runden Teigblättchen verarbeitet, die mit einer Mischung aus Hackfleisch (Schwein, Rind, andere Fleischsorten) mit Zwiebeln, Knoblauch, Salz und Pfeffer gefüllt und |
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sorgfältig verschlossen werden. Anschließend werden die Pelmeni in gesalzenem Wasser oder einer Brühe gekocht. Teigtaschen mit Füllungen aus Kartoffeln, Kohl oder süßen Füllungen aus Frischkäse und Beeren heißen Wareniki. Am schnellsten gelingt die Herstellung von Pelmeni mit einer speziellen Form, |
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der sogenannten Pelmeniza, in die das Hackfleischgemisch in Häufchen zwischen zwei Lagen ausgerollten Teigs gegeben wird. So vorbereitet werden Teig- und Fleischmasse mit einer Teigrolle zusammengepresst.
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Übrigens: Bei uns bestand die Füllung stets aus Schaffleisch. |