Republik Altai
Djumalinki Quelle
 
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Djumalinki Quelle
Auf den Spuren der mongolischen Postreiter
Vom Aktru Tal bis zur Djumalinki Quelle
Die ganze Nacht hat es neben einem Gewitter auch noch geregnet. An ein Bad im Fluss ist nicht zu denken. Also geht es ohne Morgenwäsche zum Kascha Frühstück.
Als der Regen gegen 9.00h immer noch nicht aufgehört hat, entschließen wir uns trotz der Nässe die Ausrüstung einzupacken und die Zelte abzubrechen. Nichts ist mehr trocken.
Die nasse Piste in der Taiga ist schwer zu befahren. Durch die Feuchtigkeit rutscht man zum Teil wie auf Seife. Tiefe Pfützen in den Schlaglöchern. Neu entstandene Bäche überfluten die Piste. Die Flüsse haben mehr Wasser.
Wir fahren bis Kosh Agatsch (auf Deutsch: Zwei Bäume), ein ausgedehntes Gebirgsdorf im südöstlichen Teil der Republik Altai. Der Ort liegt in der Tschuja-Steppe, einer nach der Tschuja, einem rechten Nebenfluss des Ob-Quellflusses Katun, benannten, auf fast 2000 Meter Höhe gelegenen
vegetationsarmen Ebene in Südosten des russischen Altai. Die Tschuja entsteht bei Kosch-Agatsch aus den Quellflüssen Kysylschin und Tschaganka. Das Gebiet um den Ort gehört zu den trockensten und im Winter kältesten im Altai; die gemessene absolute Minimaltemperatur betrug –62 °C.
Wir reisen durch die Tschuja Steppe auf ca. 1.700m. In dieser Halbwüste befindet sich ca.30cm unter der Oberfläche Permafrost. Die Menschen in diesem dünn besiedelten Gebiet leben von Viehzucht und sind zum Teil noch Nomaden.
Wir fahren auf einer Schotterpiste ca.140 km Richtung der südliche Kette des Tschuja Gebirges. Am Tarkhata megalith complex, einer Steinformation mit Zeichnungen aus der Bronzezeit machen wir Pause.
Der Der Tschuja Gebirgszug hat eine Länge von ungefähr 120 km. Höchste Erhebung ist der 4173 m hohe Gipfel Maascheibasch. Die Gletscherfläche wird mit 130 km² angegeben. Die Berghänge in Höhen zwischen 2200 und 2400 m sind von Lärchen- und Sibirischer Zirbelkiefern-Taiga bedeckt .Darüber kommt alpine Flora und Tundra vor.
Der Himmel über der Steppe wird wieder blau. Die Sonne ist wieder da. Wir erreichen das Grenzgebiet von Russland zu China, Kasachstan und der Mongolei. Mit dem schon recht frühzeitig besorgten Permit müssen wir uns bei der Grenztruppe registrieren lassen.
Danach geht es über die Tundra auf 2.300m bis zum Djumalinski Pass, der bis auf 2.674m Hoch geht. Es fängt leicht an zu schneien.
Wir erreichen die Quelle. Mehrere Rohre transportieren das warme Heilwasser in kleine Hütten, wo man sich umziehen und ein heilendes Bad nehmen kann. Zahlreiche Einheimische kommen mit Kanistern bewaffnet um sich das Heilwasser für daheim abzufüllen.
Wir entschließen uns wegen des Kälteeinbruchs heute in einem „Massenlager“ zu schlafen. Eine einfache Berghütte wird angemietet. Dima kocht uns heißen Tee und zaubert als Abendessen Pasta mit Bohnen.
Ein Wort zu den Klos im Altai: Man grabe ein Loch und setze eine Holzhütte drauf, mit großzügigem Loch im Fußboden, damit einem ja kein Detail des Inhalts entgeht. Wahlweise das Ganze mit oder ohne Dach bzw. Tür. Schlicht und einfach und glaubt man Ärzten, ist auch die hockende Stellung sehr förderlich.