Republik Altai
Ukok Plateau
 
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Ukok Plateau
Auf den Spuren der mongolischen Postreiter
Die beschwerliche Fahrt zum Ukok Plateau
Die heutige Nacht war zitterkalt: 5 Grad minus. Das Wasser in den Pfützen ist gefroren. Ebenso hat sich Eis am Rand der Bäche und Flüsse gebildet.
Als erste morgentliche Übung tauch ich in ein Becken mit dem heilenden Quellwasser ein. Schon seit Jahrhunderten soll das 17 Grad warme Wasser eine heilende Wirkung haben. Mein Kreislauf kommt in
Schwung, als ich aus dem Wasser mit der eisigen Bergluft in Berührung komme. Nach dem Abtrocknen fühle ich mich ein wenig schlapp. Das muss gesund sein!!
Einige Familien verabschieden sich von uns und finden es toll, wenn wir auch noch ein Abschiedsfoto machen. Dabei kommt Günter seine Technik voll zum Einsatz.
Dann geht es im Schritttempo los zum Ukok Plateau. Wir fahren über Stunden über eine Geröllhalde – als Schotterpiste kann man es nicht bezeichnen. Mensch und Maschine müssen eine Höchstleistung
erbringen.Den „Heiße Quelle Pass“ geht es bis auf 2.916m hoch. Unterwegs werden wir von berittenem Militär angehalte und müssen unsere Pässe und unsere Sondergenehmigung vorweisen.
Das Ukok Plateau ist eine Hochgebirgsfläche welche auf einer Höhe von 2200-2500 Meter über dem Meeresspiegel, in der Bodenvertiefung zwischen den Gebirgskämmen Sailugem und Yuzhni-Altai liegt.
Die maximale absolute Höhenlage der gebirgigen Einfassung der Hochfläche, der Gebirgsknoten Тavan-Bogdo-Ula (Fünf heilige Gipfelpunkte), der höhste Punkt — Nairamdal — erreicht 4 374 Meter über dem Meeresspiegel. Dieser Berg ist der zweit- höchste Gipfelpunkt nach Belucha in Sibirien. Das Ukok
Plateau ist allen Hinsichten der schwerzugänglichsten Orte des Altai. Das Plateau liegt an der Grenze von vier Staaten: Russland, der Mongolei, China und Kasachstan.
Die Bewohner des Altai verehren das Plateau, als Ort wo die Seelen ihrer Vorfahren ihre Ruhe finden, in der alttürkischen Sprache wird das Wort Ukok als «Beerdigungstragbahre» bezeichnet. Es gibt noch
eine Bedeutung für Ukok: den «Kasten, die Truhe». Es ist interessant, dass beide Bedeutungen zu dem Plateau passen, da das Plateau wirklich wie ein Schubkasten aussieht und die Bedeutung des Tals, als Beerdigungsstätte ist von Archäologen bewiesen worden. Trotzdem enthält die Geschichte von Ukok

auch Beweise die bezeugen, dass die Hochfläche nicht nur als Beerdigungsort diente, sondern auch für altertümliche Siedlungen geeignet war. Auf dem Territorium des Plateaus befinden sich über 1500 archäologischen Denkmale.
Seit 1998 ist das Plateau UNESCO Weltnaturerbe.
Wir erreichen das Plateau mit seiner Taiga. Die Sonne scheint. Die Farben der Pflanzen in Braun und Gelb. Unter einer dünnen Schicht von ca. 30 cm findet man Dauerfrostböden vor. Die weißen Gletscher der Bergkette Sailugem leuchten.
Auf einer Höhe von 2.274m bauen wir unsere Zelte auf. In Sichtweite: Die heiligen Gipfel des Tavan Bogdo, die ihre Namen von Dschingis Khan erhalten haben.
Wenn man auf eine Anhöhe steigt, sieht unser kleines Zeltlager winzig aus. Wegen des aufkommenden Windes bauen wir aus den Autos eine Wagenburg. Die Nacht ist kalt. Aber man blickt auf einen wunder,
wunderschönen Sternenhimmel. Heute Nacht komme ich gern ein paar Mal aus dem warmen Schlafsack gekrochen, um “um die Ecke zu gehen“. Die Milchstraße ist zum Greifen nahe.