Republik Altai
Im Aktru Tal
 
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Aktru Tal
Auf den Spuren der mongolischen Postreiter
Im Akru Tal
Erst sich selbst im kalten Bergfluss waschen. Dann die Wäsche. Danach ist man richtig munter. Frühstück mit Spiegelei und Aubergine.
Wir befinden uns auf ca. 1.700m. Gestern Abend hatten wir noch Knochenarbeit zu leisten. Im Schlamm hatte sich unser Wagen festgefahren. Die anderen Fahrzeuge mussten durch einen Fluss fahren und sich vor unser Auto setzen. Nur so konnten wir dann mit Erfolg rausgezogen werden.
Der Tag beginnt mit einem Ausflug entlang der Nordkette des Chuya Gebirge. Mir fällt auf, dass jeder die Gebirgszüge anders benennt und schreibt. Auf unseren Karten steht etwas anderes als bei unseren
russischen Begleitern. Und selbst die haben oft verschiedene Namen parat. Die Ur Altaier haben wieder andere Bezeichnungen. Egal, auf meiner Karte wird mit den Koordinaten von Johann und Günter alles richtig eingetragen.
Wir machen einen Stopp bei Altaier Pferdezüchtern. Es gibt einen Wodka. Dann erzählen sie uns, dass sie in den Monaten August bis Oktober in den Wäldern unterwegs sind um Zedernzapfen zu sammeln. Die Kerne sind sehr begehrt und werden verkauft.
Für einen Sack Kerne kann man bis zu 1.000 Rubel bekommen ( 17 € ). Ein Pferd kostet etwa 30.000 Rubel ( 500 € ).ein Kamel 60.000 Rubel ( 1.000 € ).
Die sibirische Zeder ist der frosthärteste Baum der Erde. Sie kann bis zu 800 Jahre alt und bis zu 40 Meter hoch werden.Der Duft des Baumes wirkt desinfizierend, das Harz hat eine wundheilende Wirkung, das Holz weist wundervolle Klangeigenschaften auf und die Nadeln, Pollen und Kurztriebe werden in der
russischen Volksmedizin gegen verschiedene Krankheiten angewendet. In den Zedernzapfen befinden sich die Zedernkerne, welche die Menschen vor Ort mit notwendigen Mineralien und Vitaminen versorgen. Zedernkerne reifen zwei bis vier Jahre am Baum und sammeln in dieser Zeit eine
beachtliche Menge an wichtigen Nährstoffen. Gesundheitliche Vorteile von Zedernkernen: immunstärkend, mindert Müdigkeit, erhöht körperliche und geistige Leistung, positive Wirkung auf Knochen, Haut, Nägel und Haar, positive Wirkung auf Leber- und Gallenfunktion, Darmfunktion und
Fettstoffwechsel, heilsame Wirkung bei Allergien, verjüngend, potenzstärkend. Mit so viel Wissen ausgestattet, reisen wir weiter über das Jetschtik Köl Plateau (1.700m). zum See Djangis Köl. Die gesamte Region gehört zu einem Permafrostgebiet
Permafrost – auch Dauerfrostboden – ist das ganze Jahr hindurch gefroren. Definitionsgemäß ist Permafrost „Boden, Sediment oder Gestein, welches in unterschiedlicher Mächtigkeit und Tiefe unter der Erdoberfläche mindestens zwei Jahre ununterbrochen Temperaturen unter dem Gefrierpunkt.
aufweist Im Zuge der globalen Erwärmung tauen in den letzten Jahrzehnten immer mehr Permafrostböden auf.Das Auftauen sorgt kurzfristig und lokal bereits für erhebliche und bedrohliche Veränderungen der Topographie. Vor allem im Norden Russlands sinken große ebene Flächen innerhalb

kurzer Zeit plötzlich ab, wenn das gefrorene Wasser taut und an Volumen verliert, eingeschlossenes Gas entweicht, und das durchlöcherte Erdreich in der Folge unter dem eigenen Gewicht in sich zusammensinkt. Zurück bleibt auf weiten Flächen eine Kraterlandschaft mit schiefen und entwurzelten
Bäumen und Seen, gefüllt mit Tauwasser. Darüber hinaus wird aus Permafrostböden in großen Mengen gebundenes Methan in die Atmosphäre entweichen. Dieser Vorgang führt zu einer Verstärkung der Erwärmung, da das Treibhauspotenzial von Methan etwa 25 mal so groß ist wie das von CO2.
Im weiteren Verlauf unser Reise konnte ich die Auswirkungen der Erwärmung hautnah erleben. Beim Absacken der asphaltierten Straßen. Zurück in unserem Camp, duftet es schon aus dem Küchenzelt. Dima Junior hat ukrainische Borschtsch
gekocht, eine Suppe, die traditionell mit Roter Bete zubereitet wird und deren Zubereitung vor allem in Ost- und Ostmitteleuropa sehr verbreitet ist. Die Herkunft des Wortes „Borschtsch“ beziehungsweise „Barszcz“ liegt höchstwahrscheinlich im slawischen Namen für das Kraut Bärenklau. Von diesem waren
im Mittelalter die ungiftigen Sprossen und jungen Blätter ein fester Bestandteil der Suppe. Charakteristisch für die Zubereitung ist die lange Garzeit bei geringer Hitze. Vor dem Servieren sollte Borschtsch mit Schmand (oder auch saurer Sahne) und frischen Küchenkräutern (meist Dill, auch
Knoblauchblättern oder Petersilie) verfeinert werden. Zum ukrainischen Borschtsch wird gern auch ein (gesalzener) Knoblauch-Öl-Dip sowie in jedem Fall frisches Brot gegessen. Frisches Brot hatten wir zwar nicht - aber dafür umso mehr Knoblauch.